Stress Darm

Aktualisiert am 14.01.23

Hallo.

Schön, dass du hier bist.


In diesem Artikel möchte ich etwas mehr in das Thema Darm einsteigen, da es im Bereich Körper und Ernährung mein Lieblingsthema ist.

Warum, fragst du? Ich kann dich verstehen.

Das Thema ist nicht sexy, aber soo wichtig!

Im Jahr 2013 fing ich an, intensiver über den Darm zu recherchieren, weil ich unter Darmproblemen litt. Die Faszination und der Respekt für dieses wundervolle und unterschätzte Organ entwickelte sich sofort.

Ich verschlang viele Bücher und besuchte Darmkongresse mit Experten.

Das war etwa fünf Jahre bevor ich mit meiner Ausbildung zur ganzheitlichen Ernährungsberaterin angefangen habe.

Als Ernährungsberaterin ist mir die Darmgesundheit mittlerweile ein Herzensanliegen geworden und daher möchte ich möglichst viele Menschen dafür sensibilisieren.

Gesundheit beginnt im Darm. Denn der Darm ist das Zentrum unserer Gesundheit!

Ich möchte dich mit diesem Artikel für dieses Thema inspirieren und begeistern.
Den Artikel kannst du übrigens auch als Audio Version hier anhören:

Der Darm - Die Wurzel der Gesundheit

Ja tatsächlich, so ist es!

Lange Zeit wurde der Darm jedoch unterschätzt und nur als ein einfaches Verdauungsrohr, quasi vom Mund bis zum hinteren Ausgang, angesehen. Doch schon Hippokrates hatte es richtig erkannt:

„Ein kranker Darm ist die Wurzel allen Übels, weil dieses Zentrum den gesamten Körper bis in die kleinste Zelle versorgt" – Hippokrates

Das Bauchhirn

Der Darm ist eines der wichtigsten Organe.

Wenn wir ein Baum wären, dann wäre unser Darm die Wurzel. Bekommt die Wurzel nicht genug Nährstoffe oder wächst in einer schlechten Umgebung, so wird sie krank. Der ganze Baum auch.

So ist es auch mit uns.

Mehr noch: Wenn unser Darm krank ist, kann er kaum Nährstoffe aufnehmen!

Dann helfen auch keine Vitaminpräparate mehr.

verbindung darm hirn

Die Darmforschung steckt eigentlich noch in den Kinderschuhen. Man begann erst vor ca. zehn Jahren intensive Studien zur Darmflora und ihren Auswirkungen auf den ganzen Körper, plus Seele und Geist, durchzuführen.

Inzwischen wird immer deutlicher: Der Darm ist ein echtes Super-Organ! Denn er ist nicht nur dafür zuständig unsere Nahrung aufzuspalten und aufzunehmen, nein!

Etwa 80% des Immunsystems befindet sich im Darm UND er hat auch noch einen großen Einfluss auf unsere Gefühlswelt!

What?!

Das Nerven-Netzwerk des Darms wird „kleines Gehirn“ oder auch „Bauchhirn“ genannt, weil es ähnlich groß und chemisch komplex ist, wie das Kopfhirn. Wäre der Darm nur dafür zuständig, Nahrung zu transportieren, wäre es eine ziemliche Energieverschwendung von der Natur, solch ein hochkomplexes Nervensystem zu kreieren.

Die Natur verschwendet nichts, sie ist klug.

Der Darm redet mit

Bauch- und Kopfhirn interagieren stark miteinander. Wir haben Steuerungsimpulse vom Gehirn zum Darm und umgekehrt.

Relativ neu ist die Erkenntnis, dass der Darm alles andere als nur ein „Befehlsempfänger“ ist. Die Signale vom Bauchhirn zum Kopfhirn sind zehnmal intensiver als vom Hirn zum Darm.

Der Bauch redet mit und das hat mittlerweile seine biologische und neurophysiologische Bestätigung!

Ob es uns gut geht, entscheidet sich im Bauchhirn und nicht im Kopfhirn!

Die Redewendungen:

„Ich habe Schiss“
„Ich habe die Hosen voll“
„Ich komm nicht zu Potte“
„Ich habe Schmetterlinge im Bauch“

sind keine sinnlosen Floskeln.

Enttäuschungen „schlucken“ wir runter, ein böser Kommentar lässt uns „sauer aufstoßen“, oder eine schlechte Nachricht müssen wir „verdauen“.

Ernährungsberaterin Darmgesundheit

Die Signale vom Bauchhirn zum Kopfhirn

Wie funktioniert denn nun diese Kommunikation zwischen Darm und Gehirn?

Der sogenannte Nerv „Nervus Vagus“ ist die direkte und schnellste Verbindung zwischen Darm und Gehirn. Er verläuft entlang des Zwerchfells, der Lunge, des Herzens, hoch durch den Hals an der Speiseröhre entlang bis zum Hirn.

In einem Experiment konnte man beobachten, dass das Stimulieren dieses Nervs mit bestimmten Frequenzen, bei Testpersonen ein angenehmes oder ängstliches Gefühl hervorbrachte.

Dieser Nerv hilft dem Gehirn, Informationen über den Körper zu erhalten. Das Gehirn ist ja schließlich ziemlich weit weg „vom Schuss“, der Darm jedoch mitten im Getümmel.

All diese Informationen werden vom Darm nicht nur mithilfe des grandiosen Nervensystems gesammelt, sondern auch Dank der enormen Fläche.

Denn würde man den Darm vollständig "flachlegen", so würde man auf eine Oberfläche von ca. 200 m² kommen. Das wäre eine Fläche etwa so groß wie ein Tennisplatz.

Das macht den Darm zum größten Organ und auch dem größten sensorischen Organ.

Unsere Haut, Augen, Ohren und Nase können da nicht mithalten.

Der Reizdarm – Ein gereizter Nerv

Kleine und unkritische Signale werden vom gesunden Darm nicht über den Vagus Nerv zum Gehirn gesendet, sondern im eigenen Hirn – dem Bauchhirn - verarbeitet. Dafür ist es schließlich auch da.

Sind die Verdauungssignale von größerer Wichtigkeit, so kann der Darm das Gehirn dann mit einbeziehen.

Menschen mit einem gereizten Darm, haben jedoch eine gereizte Verbindung zwischen Darm und Gehirn, die für die Personen sehr belastend sein kann.

In einem Versuch hat man einen Ballon im Darm von Testpersonen aufgeblasen und währenddessen die Hirnaktivitäten beobachtet. Menschen mit einem gesunden Darm, hatten unauffällige Hirnaktivitäten.

Bei Reizdarm-Beklagten hat man aber aktivierte Hirnareale beobachtet, die für die Verarbeitung unangenehmer Gefühle verantwortlich sind. Die Probanden fühlten sich daraufhin unwohl.

Das Reizdarm-Syndrom führt oft zu unangenehmen Gefühlen, wie Gluckern oder Drücken im Bauch, was wiederum zu Verstopfung oder Durchfall führen kann.

Mittlerweile gilt es in der Wissenschaft als anerkannt, dass Menschen mit bestimmten Verdauungsproblemen häufig Nervenstörungen im Darm haben. Sie leiden überdurchschnittlich häufig auch unter Angstzuständen oder Depressionen.

Ein gestresster Darm

Stress ist wahrscheinlich eins der Top „Eskalationsthemen“ zwischen Darm und Hirn.

Weiter oben habe ich dir ja erzählt, dass das Gehirn und der Darm ständig kommunizieren. Der Darm schickt z.B. wichtige Verdauungssignale an das Gehirn.

Und das Gehirn?

Wenn wir Stress, Zeitdruck, Ärger oder Angst haben, reagiert unser Gehirn nicht viel entwickelter als noch in der Steinzeit. Es stellt Stress mit Lebensgefahr gleich und denkt, wir müssen vor einem Säbelzahntiger wegrennen.

Kennst du die Situation, dass du morgens vor einer wichtigen Besprechung auf der Arbeit oder einer Präsentation vor vielen Menschen mit Magenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen reagierst?

Unser Darm braucht etwa 70% unserer gesamten Energie für die Verdauung.

Wenn wir uns nun in solch einer stressigen, für das Gehirn „lebensbedrohlichen“, Situation befinden, will das Gehirn das Problem möglichst schnell lösen, um "vor dem Säbelzahntiger wegzurennen".

Probleme lösen, erfordert Energie. Diese Energie holt sich das Gehirn vom Darm. Das Gehirn gibt dem Darm das Signal:

„Hey, wir sind in einer Notsituation!
Leih mir deine Energie!“

Der Darm fährt daraufhin seine Verdauung herunter oder reagiert mit einer Entleerung

– also Erbrechen oder Durchfall.

Dieses ausgeklügelte und kameradschaftliche System ist aber nicht für einen Dauerzustand vorgesehen. Echte Stressphasen dauern ja in unserer Zeit länger.

Wenn der Darm zu oft „Energie leihen“ muss, wird es ungesund.

Die Darmwände werden wegen fehlender Durchblutung und einer dünnen Darmschleimhaut auf Dauer geschwächt. Die Immunzellen reagieren über und schütten zu viele Signalstoffe aus, die das Bauchhirn sensibilisieren.

Stressfreie Zone beim Essen

darmprobleme

Das vegetative (unwillkürliche) Nervensystem besteht aus dem:

- Sympathikus: Ist aktiv, wenn wir uns konzentrieren müssen, wie z.B. in stressigen Situationen.

- Parasympathikus: Ist in regenerativen und entspannten Situation aktiv, wie z.B. beim Essen.

Die Erkenntnisse über den Einfluss von Stress auf den Darm sollte man unbedingt im Alltag nutzen.

Es ist sehr ratsam in einer harmonischen, ruhigen und entspannten Atmosphäre zu essen. Das gilt für gestresste Erwachsene, aber auch für Kinder.

Kein Stress und kein Schimpfen, wie z.B. „Du bleibst solange hier sitzen, bis du aufgegessen hast.“

Besonders für Kinder ist eine stressfreie Zone beim Essen wichtig, da sich ihr Darmhirn parallel zum Kopfhirn entwickelt.

Jede Art von Stress aktiviert Nerven, die unsere Verdauung behindern und den Darm quasi auf Stress programmieren.

Was kann ich nun tun?

Kommunikation Darm Gehirn

Sorge dafür, dass du achtsam und in Ruhe isst.

Wenn dein Arbeitgeber eine Kantine hat, dann nimm dir die Zeit und gehe auch mal alleine in die Kantine. Genieße jeden Bissen bewusst.

Verbinde dich mit deinem Körper und höre darauf, was er dir für Botschaften schickt.

Isst du an deinem Arbeitsplatz? Dann versuche dir einen Platz zu suchen, wo du weg von der Arbeitsatmosphäre, in Ruhe essen kannst.

Sprich beim Essen, wenn es geht, nicht über unangenehme Themen. Sonst versucht dein Darm den Stress „zu verdauen“.

Ich hoffe, der Artikel hat dich inspiriert und ich konnte bei dir das Interesse für deinen eigenen Darm und deinen Körper wecken.

Es wäre das größte Geschenk für mich, wenn du ab heute bewusster mit deinem Darm umgehst und das Bedürfnis nach einer darmgesunden Ernährung aufbaust.

Er wird es dir danken!

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In Liebe,

Viktoria

Wenn du aber einen Schritt weitergehen möchtest und deine Gesundheit präventiv aufbauen möchtest, dann lade ich dich ganz herzlich zu meinem Online-Kurs "Dein Darm in Balance" ein. Der Kurs ist ein Fahrplan von A bis Z, der dir zeigt, wie du deinen Darm auf einem natürlichen Weg langfristig heilen & nebenbei auch noch deine Gesundheit auf ein besseres Level bringen kannst!

Hallo, ich heiße Viktoria

Hallo, ich heiße Viktoria

Ernährungs-/ Achtsamkeitscoach und zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin

Viktoria Tauberger M.Sc.  Ernährungs-/ Achtsamkeitscoach und zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin

und ich führe feinfühlige Frauen zurück zu ihrer Kraft, durch ein neues Level an Darmgesundheit und Seelenbalance!

Meine persönliche Gesundheitsgeschichte begann bereits in der Kindheit. Viele Jahre haben mich Darmbeschwerden, Allergien, Asthma, Migräne und ein schwaches Immunsystem begleitet. Die Schulmedizin konnte keine Ursachen feststellen. Das wollte und konnte ich nicht akzeptieren und nahm Mitte Zwanzig meine Gesundheit selbst in die Hand. Ich habe angefangen viel über Naturheilkunde, Ernährung und Persönlichkeitsentwicklung zu lernen und habe viel ausprobiert. Immer mehr forschte ich über den Zusammenhang zwischen Ernährung, Stress, Umweltgiften und wie das unsere Darmgesundheit beeinflussen kann.

Heute vermittle ich nun in Kursen und Einzelberatungen mein Wissen über innere und äußere Zusammenhänge ganzheitlicher Gesundheit und begleite Frauen bei ihrer persönlichen Transformation zu mehr Balance.

Lass uns herausfinden, ob ich auch dir helfen kann!

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Stress und Darm

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