darmbakterien

Aktualisiert am 14.01.23

Hallo.

Schön, dass du da bist.

Im zweiten Teil meiner Darmreihe „Gesundheit beginnt im Darm“, stelle ich dir die Darmbakterien vor und erkläre, warum sie die heimlichen Herrscher unserer Gesundheit und unseres Körpers sind.

Falls du den 1. Teil „Gesundheit beginnt im Darm – Warum ein gestresster Darm nicht gerne verdaut und was du tun kannst“ noch nicht gelesen hast, dann lade ich dich jetzt dazu ein. Es dient dir nämlich, zu verstehen, wie der Darm unsere Psyche beeinflusst und umgekehrt.

Wie bereits im 1. Teil erwähnt, wurde der Darm lange Zeit ziemlich unterschätzt und nur als ein einfaches Verdauungsrohr, quasi vom Mund bis zum hinteren Ausgang, angesehen. Mittlerweile weiß die Forschung aber, dass der Darm ein echtes „Super-Organ“ ist.

„Ein kranker Darm ist die Wurzel allen Übels, weil dieses Zentrum den gesamten Körper bis in die kleinste Zelle versorgt" – Hippokrates

Der Darm ist die Wurzel unserer Gesundheit, denn er ist nicht nur dafür zuständig unsere Nahrung aufzuspalten und aufzunehmen, nein!

Etwa 80% des Immunsystems befindet sich im Darm und 99% all unserer Bakterien…das will was heißen!

Ein paar erstaunliche Fakten zum Darm

Fakten Darm

Kommen wir zu ein paar interessanten Fakten über den Darm:

- Der Darm ist etwa 7m lang (Dünndarm 5-6m; Dickdarm 1,5m).
- Er hat extrem viele Ausstülpungen auf der Oberfläche, um so viele Nährstoffe, wie möglich aufzunehmen. Wenn man den Darm nun vollständig "flachlegen" würde, würde man auf eine Oberfläche von ca. 200 m² kommen. Das ist in etwa so groß, wie ein Tennisplatz. Somit zählt er zum größten Organ.
- Der etwa 5-6m lange Dünndarm ist für die Nährstoffaufnahme ins Blut verantwortlich.
- Der Dickdarm nimmt auf, was vom Dünndarm nicht aufgenommen werden konnte. Hier wird nochmal Wasser entzogen und für die Ausscheidung vorbereitet.
- Das Nervensystem des Darms (Bauchhirn) ist ähnlich groß und chemisch komplex wie das Gehirn (Kopfhirn) und hat 4-5x so viele Nervenzellen, wie das Rückenmark.
- Das Bauchhirn sendet 10x mehr Signale zum Kopfhirn als umgekehrt und entscheidet so, ob es uns gut geht oder nicht!

Von Darmflora zu Mikrobiom

Wie du oben gelesen hast, ist die Oberfläche des Darms erstaunlich groß.

Da dies eine enorme Angriffsfläche für Krankheitserreger bietet, sitzen hier auch ganze 80% unseres Immunsystems!

Ein großer Teil davon ist die "Darmflora", wobei dieser Begriff medizinisch nicht mehr korrekt ist, weil der Darm nichts mit Flora und Fauna zu tun hat. Vielmehr sagt man "Mikrobiom" oder "Mikrobiota" dazu. Das ist die Bezeichnung für die Bakterien im Darm.

Die Krieger im Bauch

Darm

- 99% all unserer Bakterien, also im und auf dem Körper, sitzen im Darm.
- Das sind etwa 100 Billionen Bakterien.
- Würde man diese Bakterien wiegen, dann wären es stolze zwei Kilogramm an Gewicht!

In unserem Darm herrscht ein nie endender Kampf zwischen den guten und den schlechten Bakterien. Doch die schlechten Bakterien haben auch ihre Daseinsberechtigung, denn der Darm braucht gute und schlechte Bakterien in einem gesunden Verhältnis.

Warum das, fragst du?

Die guten Bakterien und auch das Immunsystem müssen ständig in Action sein und trainiert werden, sonst werden sie faul und vergessen wie man kämpft.

Ein gesundes Verhältnis von guten und schlechten Bakterien liegt bei 85:15 (gut : schlecht).

In diesem optimalen Verhältnis haben wir einen harmonischen Mix aus vielen verschiedenen, bunt gemischten, Bakterien. So kommt viel Wissen zusammen und die Bakterien können sich gegenseitig helfen.

Das nennt man in der Fachsprache „Symbiose“.

Das Gegenteil davon ist die „Dysbiose“:

Bei einer Dysbiose ist die Balance zwischen "Gut und Böse" zugunsten der krankmachenden Bakterien verschoben. Die schlechten Bakterien sind dann in der Überzahl, die uns krank machen:

- Sie greifen nämlich die Darmbarriere an,
- bilden Giftstoffe,
- fördern Entzündungen
- und sind Verursacher von Heißhungerattacken, denn sie lieben Zucker wie verrückt!

Die Folgen solch einer „Dysbiose“ sind:

- Durchfall,
- Völlegefühl,
- Verstopfung,
- Unverträglichkeiten,
- chronische Darmkrankeiten wie Reizdarm,
- Infekte,
- Übergewicht
- und sogar Depressionen

Reizdarm

Heißhungerattacken durch zu viele schlechte Bakterien

Schlechte Bakterien bestimmen auch den Appetit des Menschen. Das zeigt sich meist durch Heißhungerattacken nach Süßem oder Fastfood. Sie lieben Zucker und industriell verarbeitete Lebensmittel über alles.

Solche Ernährung greift jedoch auf Dauer die sensible Darmschleimhaut an, die für die Aufnahme von Nährstoffen zuständig ist. Ist sie geschädigt, können die Nährstoffe aus einem Apfel oder einem Vitamin-Ergänzungsmittel gar nicht aufgenommen werden, wandern zum Dickdarm und werden schließlich ausgeschieden.

Es können aber auch aufgrund der gereizten Darmschleimhaut Nahrungsbestandteile in die Blutbahn gelangen, die da gar nicht hingehören und das Immunsystem zur Bekämpfung veranlassen. So entstehen die meisten Allergien.

Zusatzstoffe in industriell verarbeiteten Lebensmitteln, Medikamente wie Cortison und Antibiotika und Alkohol sind die größten Feinde der Darmschleimhaut.

Antibiotika darm

Bei Übergewicht, Mangelernährung, Nervenkrankheiten, Depressionen oder chronischen Darmproblemen stößt man meist auf veränderte Bakterienverhältnisse im Darm.

Vielleicht hat jemand bessere Nerven, weil er einen beachtlichen Bestand an Vitamin-B-produzierenden Bakterien besitzt.

Jemand anderes kann ein, aus Versehen gegessenes Schimmelbrot besser vertragen oder nimmt viel schneller zu, weil er viele fleißige „Moppelbakterien“ besitzt. Das sind Bakterien, die enorm gute Nahrungsverwerter sind. Sie ziehen den allerletzten Rest Energie aus der Nahrung und bescheren uns somit mehr Fett.

Sie meinen´s ja eigentlich gut...diese kleinen Fieslinge :-).

Die Aufgaben der Darmbakterien

- Unsere fleißigen Darmbakterien bilden und trainieren ca. 80% des Immunsystems,
- produzieren 20 eigene Hormone (95% des Glückshormons "Serotonin"),
- knacken unverdauliches Essen auf,
- versorgen den Darm mit Energie,
- stellen Vitamine her
- und bauen Gifte und Medikamente ab.

So, alles schön und gut, denkst du vielleicht jetzt.

Aber was bringt mir das?

Nun, du kannst deine Darmbakterien beeinflussen, bzw. das Verhältnis zwischen den guten und den bösen Bakterien.

Wie kann man nun gute Bakterien fördern?

Um die guten Bakterien zu fördern, brauchen wir gute Lebensbedingungen für sie im Darm. Darum ist es wichtig ein gutes Gleichgewicht im „Ökosystem“ des Darms zu haben.

Du willst deine guten Bakterien stärken, damit sie genug Kraft haben, um gegen die bösen zu kämpfen und ihr Revier zu verteidigen.

Das kannst du über eine gesunde Ernährung steuern!

Die Quelle der Gesundheit liegt im Darm, wie wir bereits wissen. Da dieser kontinuierlich von verschiedenen modernen Umwelteinflüssen strapaziert bzw. aus der Balance gebracht wird, ist es umso wichtiger ihn wieder aufzubauen und zu pflegen.

Ein Darmaufbau, oder auch bekannt unter dem alten Namen „Darmsanierung“ ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gesundheit und einem Wohlfühlgewicht. Er gehört zu jedem präventiven Programm, tut überhaupt nicht weh und ist relativ einfach. Ein gepflegter und gesunder Darm verhilft uns langfristig fit und gesund zu bleiben, denn es gilt ja:

Je gesünder der Darm, umso gesünder der Mensch.

gesunder darm

Was bewirkt ein Darmaufbau?

Ein Darmaufbau reinigt den Darm. Das bedeutet, mögliche Ablagerungen an den Darmwänden werden entfernt. Die Darmflora oder das Mikrobiom wird neu aufgebaut bzw. so beeinflusst, dass die nützlichen Bakterien ab sofort wieder überwiegen und die schädlichen ausgeschieden werden können (führt zu einer Symbiose). Mögliche Entzündungsprozesse der Darmschleimhaut werden gelindert oder behoben, so dass sich die Darmschleimhaut regenerieren kann.

Zwei interessante Studien mit Darmbakterien

Heißhungerattacken

1. Studie

2013 wurde die erste Studie über die Auswirkung eines Darmaufbaus auf gesunde menschliche Hirne veröffentlicht. Testpersonen haben vier Wochen lang einen Mix aus verschiedenen Bakterien zu sich genommen. Nach den vier Wochen konnte man beobachten, dass die Hirnareale, die für die Gefühls- und Schmerzempfindung verantwortlich sind, stark verändert waren.

2. Studie

In einem Experiment an Mäusen hat man sogar feststellen können, wie stark Darmbakterien unser Verhalten beeinflussen können.

Es wurden zwei Gruppen an Mäusen herangezogen. Die eine Gruppe war relativ ruhig, schüchtern und ängstlich. Die zweite Gruppe hingegen neugierig und mutig. Man entnahm ihnen einen Teil der Darmbakterien und verabreichte ihnen anschließend einen Mix aus drei verschiedenen Antibiotika, um die bestehenden Darmbakterien auszulöschen.

Daraufhin flößten die Forscher den Mäusen die Darmbakterien der jeweils anderen Gruppe ein. Nach einer Weile konnten sie in Verhaltenstest erstaunt beobachten, dass sich die Verhaltensmuster geändert haben:

Die zuvor schüchternen Mäuse wurden neugieriger und die neugierigen Mäuse ängstlicher!

Erstaunlich, oder?

Ich hoffe sehr, dass dir der Artikel gefallen hat.

In Liebe,

Viktoria

Wenn du aber einen Schritt weitergehen möchtest und deine Gesundheit präventiv aufbauen möchtest, dann lade ich dich ganz herzlich zu meinem Online-Kurs "Dein Darm in Balance" ein. Der Kurs ist ein Fahrplan von A bis Z, der dir zeigt, wie du deinen Darm auf einem natürlichen Weg langfristig heilen & nebenbei auch noch deine Gesundheit auf ein besseres Level bringen kannst!

Hallo, ich heiße Viktoria

Hallo, ich heiße Viktoria

Ernährungs-/ Achtsamkeitscoach und zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin

Viktoria Tauberger M.Sc.  Ernährungs-/ Achtsamkeitscoach und zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin

und ich führe feinfühlige Frauen zurück zu ihrer Kraft, durch ein neues Level an Darmgesundheit und Seelenbalance!

Meine persönliche Gesundheitsgeschichte begann bereits in der Kindheit. Viele Jahre haben mich Darmbeschwerden, Allergien, Asthma, Migräne und ein schwaches Immunsystem begleitet. Die Schulmedizin konnte keine Ursachen feststellen. Das wollte und konnte ich nicht akzeptieren und nahm Mitte Zwanzig meine Gesundheit selbst in die Hand. Ich habe angefangen viel über Naturheilkunde, Ernährung und Persönlichkeitsentwicklung zu lernen und habe viel ausprobiert. Immer mehr forschte ich über den Zusammenhang zwischen Ernährung, Stress, Umweltgiften und wie das unsere Darmgesundheit beeinflussen kann.

Heute vermittle ich nun in Kursen und Einzelberatungen mein Wissen über innere und äußere Zusammenhänge ganzheitlicher Gesundheit und begleite Frauen bei ihrer persönlichen Transformation zu mehr Balance.

Lass uns herausfinden, ob ich auch dir helfen kann!

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Darmbakterien

2 Kommentare zu „Darmbakterien

  • 14. November 2020 um 15:51 Uhr
    Permalink

    Danke für die einfache Erklärung
    Habe selber Magen-Darm Probleme, suche immer nach mögliche Hilfe und Idee und probiere sie aus. Lieber Gruß Ula

    Antworten
    • 15. November 2020 um 22:47 Uhr
      Permalink

      Hallo liebe Ula,

      danke für deinen Kommentar! Ich freue mich sehr, wenn ich dich inspirieren konnte. Wenn dich das Thema „Darmaufbau“ interessiert, dann empfehle ich dir meinen neuen Artikel zu lesen:

      https://www.mantraofbalance.de/bessere-verdauung/
      Hier findest du 6 simple Tipps, wie du deine Verdauung verbessern kannst, bzw. deinen Darm heilen kannst.

      Liebe Grüße
      Viktoria

      Antworten

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